(solange ich Menstruationsblut produziere, arbeite ich damit) seit 2024

(solange ich Menstruationsblut produziere, arbeite ich damit)

dokumentarische Fotoarbeit seit 2024

 

Die stets wiederkehrende Entität Menstruation begleitet und beschäftigt mich seit 30 Jahren. Inhaltlich geht es in dieser Arbeit einerseits darum, das prämenstruelle Syndrom (PMS), den Schmerz - ausgelöst durch Krämpfe - und das Neben-sich-stehen einzuladen und andererseits die Materialhaftigkeit des Menstruationsblutes sicht- und darstellbar zu machen. In der Beschäftigung mit der Arbeit von Ana Mendieta schärfte sich meine Vorgehensweise: ich gestalte an Ort und Stelle, halte Farbe, Konsistenz und Zustand dokumentarisch in Fotoformat fest. Bemerkenswert finde ich die natürliche Periodenhaftigkeit und das Arbeiten am Peak der Regelschmerzen.

social media STOP/TRANS/FINAL

Selbst - Projekt 

social media STOP 

social media TRANS 

social media FINAL 

seit 2021

 

Seit 2021 verwerte und bewerbe ich keine künstlerischen Arbeiten mehr im digitalen Raum auf den Plattformen Facebook und Instagram. Durch das Etablieren einer angemessenen Zeitlichkeit, indem ich Werke verändere, weiter entwickle, ruhen lasse und ggf. neu aufgreife, biete ich ihnen einen „Safe & Brave Space“. Diese neue „Zeit-Identität“ meiner Arbeit hat inhaltliche Qualität und meine Lebensfreude enorm verbessert. Inspiriert wird dieses Projekt durch den niederländischen Netzaktivist Geert Lovink und führte 2024 zur kompletten Abkehr von Facebook und Instagram.
Folgt der Phase social media FINAL die Phase social NET?

Schlosswald - Ausstellung

Schlosswald - Ausstellung

Kunstaktion im öffentlichen Raum
Polystyrolspiegel
Feb/März 2024

Schloss Dammsmühle, Wandlitz-Schönwalde

 

In dieser Arbeit hefte ich Polystyrolspiegel an Bäume im öffentlichen Raum. In dem Spiegel lasse ich die Umgebung sich selbst abbilden. Diese situative Abbildungen habe ich abfotografiert und in responsabler Selbstbehauptung Ausstellung genannt: meine Schlosswald - Ausstellung. Wer darf was, wo beginnt Professionalität, wer ist befähigt singulär feststehende Begriffe zu verwenden, wer definiert welchen Rahmen?

eines dieser Schlachtfelder

eines dieser Schlachtfelder

nach Christina Lamb und Nancy Spero

dokumentarische Fotoarbeit, Stoffbogen, Text, Polystyrolspiegel

Juni 2024

Vilina Vlas Spa Hotel

Višegrad, Bosnien-Herzegowina

 

Während meiner Recherchereise „Trauma-Essenz im öffentlichen Raum“ im Frühjahr 2023 führte mich mein Weg zum Vilina Vlas Spa Hotel nach Višegrad in Bosnien-Herzegowina, um mir ein Bild vom Grad der Aufarbeitung der 1992 verübten Kriegsverbrechen der Massenvergewaltigung an muslimischen Frauen durch die serbische paramilitärische Gruppe „Weißer Adler“ zu machen. Die nicht stattfindende Aufarbeitung der Kriege aus weiblicher Sicht führte mich zu der Arbeit von Christina Lamb „Unsere Körper sind euer Schlachtfeld“. Ich kehrte im Sommer 2024 zurück und schaffte es, in einem der Hotelzimmer (welche alle Tatorte sind) zu arbeiten. Die dokumentarischen Fotoarbeiten werden mit einem die Betrachtenden selbst konfrontierenden Plystyrolspiegel, einem „Nutbogen“ und meinem Text Zeit-Identität gemeinsam ausgestellt. 

Der „Nutbogen“ bezieht sich auf Nut als Himmelsgöttin, deren Körper sich nach mythologischer Vorstellung schützend über die Erde spannt. Mein selbst entworfener und genähter „Nutbogen“ legt sich heilend über alle Menschen, die sexualisierte Gewalt erlebten.

Strassenmusikerin Céline aus Warschau

© Koko Cristina Burcea

Straßenmusikerin Céline aus Warschau

Kunstaktion im öffentlichen Raum
Klarinette, Fellteppich, Karaokemikrofon mit Plastikblumen Sommer / Herbst 2022

 

Inspiriert durch den Musiker Christoph M. Hamann entschied ich mich im Sommer 2022 mit meinem Instrument auf die Straße zu gehen. Ich habe für diese Aktion das „Klassische-Musik-Korsett“ aufgedröselt und Céline Dion’s „My Heart Will Go On“ aus der Popmusik mit Playback in Dauerschleife auf meiner Klarinette gespielt, um mich bewusst gegen den Uraufführungswahnsinn zu positionieren. Anstatt ein privilegiertes Publikum in Konzertsälen zu bedienen, biete ich ein visuell konkretes Setup mit reduzierter Lautstärke als Angebot für Vorbeiziehende.

 

Dokumentation
diverse Berliner Stadtteile 

https://vimeo.com/993672243/2b9a2384d4?share=copy

Die Strassen-Näherin ©CarolaSchaal

Strassennäherin Céline aus Pristina

Straßennäherin Céline aus Pristina

Kunstaktion im öffentlichen Raum
social enactment
Renault Kangoo, Nähmaschine, autarkes Energiesystem, Fellteppich, Karaokemikrofon mit Plastikblumen
seit 2023

 

Während der Manifesta 14, die 2022 in Kosovo’s Hauptstadt Pristina statt fand, landete ich zufällig auf einem bereits geschlossenen Markt. Ein Markttisch war mit einem großen Berg Kleidungsstücke alleine und unabgedeckt zurück gelassen worden. Der Kleiderberg lies mich gedanklich nicht los.

Inspiriert von der Vision, diesen Kleiderberg zu einem zu- sammenhängenden Gebilde vernähen zu wollen, entstand 2023 das Projekt „Straßennäherin Céline aus Pristina“. Das adaptierte Setup Straßenmusik und ein autarkes Energie- system sind die Grundlage, um nun meine Nähmaschine als „Instrument“ allerorts zu betreiben. An einem Platz meiner Wahl öffne ich den Kofferraumdeckel meines Renault Kangoos, baue meine Nähmaschine und das Setup auf und beginne zu arbeiten. Mein Zugang ist intuitiv bis auf diese Vorgaben: ich behaupte nicht, Profinäherin zu sein, arbeite mit gefundenen Stoffen, akzeptiere als Wertausgleich bei getätigter kreativer Arbeit alles außer Geld und übergebe die Wertschätzung meinem Gegenüber.

Diese Kunstaktion kann als social enactment gesehen werden, da es ein situatives, visuell konkretes Setup darstellt, jedoch im Gegensatz zur Straßenmusikerin die verbale Interaktion zulässt.

Silent Post - Carola Schaal - A.14 Ruth (2017)

Silent Post Carola Schaal & Sonja Lena Schmid - A.1 you&I (2016)

Tableau Vivant für 2 Performer*innen & 1 Bett

Silent Post A.14.1. Raphael Vanoli - Glissment

Audioremix über A.14 Carola Schaal - Ruth